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Eine schnelle, pünktliche und schmerzarme Geburt – Das ist der Traum jeder werdenden Mutter. Doch ist das überhaupt realistisch möglich?
Vielleicht hast du ja schon einmal von der sogenannten Louwen-Diät gehört und fragst dich, worauf sie eigentlich basiert und vor allem, ob sie für dich geeignet ist. Dem wollen wir heute mal intensiv auf den Grund gehen.
In diesem Artikel stellen wir dir die Louwen-Diät im Detail vor, erklären dir, welche Lebensmittel erlaubt sind und welche tabu sind, diskutieren die Vor- und Nachteile dieser Diät und gehen der Frage nach, ob sie tatsächlich bei der Geburt hilft oder nicht.
Also lass uns gleich gemeinsam herausfinden, ob die Louwen-Diät etwas für dich und dein Baby sein könnte!
Was ist die Louwen-Diät?
Die Louwen-Diät ist eine Ernährungsumstellung, die in der Regel in den letzten 6-8 Wochen der Schwangerschaft angewendet wird, um den natürlichen Geburtsvorgang zu erleichtern die Schmerzen der Entbindung zu reduzieren. Sie wurde von Prof. Dr. Frank Louwen, einem Gynäkologen und Leiter der Geburtshilfe und Pränatalmedizin des Universitätsklinikums Frankfurt, entwickelt und basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfahrungen aus der Praxis.
Die Louwen-Diät konzentriert sich auf den Verzehr von natürlichen und unverarbeiteten Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Nüssen und Samen, Vollkornprodukten, fettarmem Fleisch und Milchprodukten sowie fetthaltigen Fischen. Zucker, Kohlenhydrate und Weißmehlprodukte und sind hingegen tabu. Außerdem sollte auf eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen geachtet werden, indem man beispielsweise ausreichend grünes Gemüse, Hülsenfrüchte und Folsäure zu sich nimmt.
Diese Art der Ernährungsumstellung zielt darauf ab, das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen wie Schwangerschaftsdiabetes, Schwangerschaftsübergewicht und Bluthochdruck zu reduzieren und die natürliche Geburt zu fördern. In Studien wurde gezeigt, dass die Diät dazu beitragen kann, das Gewicht des Babys zu reduzieren und die Wahrscheinlichkeit von Frühgeburten und Kaiserschnitten zu senken. Gleichzeitig soll die Louwen-Diät auch die Schmerzen während der Entbindung deutlich verringern, und die Geburt selbst beschleunigen.
Vorteile der Louwen-Diät für die Schwangerschaft und Geburt
Fassen wir es noch einmal zusammen – Hier alle Vorteile, die die Louwen Diät für Schwangere mit sich bringt:
- Pünktliche Geburt zum errechneten Entbindungstermin
- Schnelle Entbindung
- Geringe Schmerzen bei der Entbindung
- Gesunde Mutter und gesundes Baby
Warum erleichtert die Louwen-Diät die Geburt?
Laut der Louwen Diät hat ein starker Blutzuckeranstieg einen negative Einfluss auf das geburtsauslösende Hormon Prostaglandin. Prostaglandine sind hormonähnliche Stoffe, die im Körper eine wichtige Rolle spielen. Sie beeinflussen unter anderem die Geburtseinleitung und -regulierung sowie Entzündungs- und Schmerzprozesse.
In den letzten Wochen der Schwangerschaft produziert der Körper verstärkt das Hormon Prostaglandin, um den Gebärmutterhals weicher zu machen und den Körper somit auf die Geburt vorzubereiten. Prostaglandin spielt ausserdem eine Schlüsselrolle beim Auslösen der Wehen. Wenn die werdende Mutter sich in den Wochen vor der Geburt stark von zuckerhaltigen Lebensmitteln und kohlenhydraten ernährt, steigt ihr Blutzuckerspiegel, was wiederum zur Ausschüttung von Insulin führt. Insulin dockt im Gehirn an den gleichen Rezeptoren wie Prostaglandin an und hemmt so die Wirkung von Prostaglandin. Dadurch kann der Geburtsvorgang insgesamt schmerzhafter warden und länger dauern.
Die Louwen-Diät zielt darauf ab, Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index (GI) zu bevorzugen, um die Produktion von Prostaglandinen zu unterstützen und so die natürliche Geburt zu fördern. Durch die Vermeidung von Zucker und Weißmehlprodukten und den Fokus auf Vollkornprodukte, Obst und Gemüse sowie fettarmes Fleisch und Milchprodukte, die einen niedrigen GI haben, wird der Blutzuckerspiegel stabilisiert und die Produktion und Wirkung von Prostaglandinen unterstützt.
Ein weiterer Aspekt, der die Louwen-Diät mit Prostaglandinen in Verbindung bringt, ist die Verwendung von Omega-3-Fettsäuren. Diese Fettsäuren sind in fetthaltigen Fischen und Nüssen enthalten und haben eine entzündungshemmende Wirkung. Durch die Reduzierung von Entzündungen im Körper wird die Produktion von Prostaglandinen unterstützt, was wiederum die natürliche Geburt fördern kann.
Louwen-Diät Tabelle: Welche Lebensmittel sind erlaubt?
Die Louwen-Diät konzentriert sich auf eine ausgewogene, natürliche und unverarbeitete Ernährungsweise, die reich an wichtigen Nährstoffen und Vitaminen ist und den glykämischen Index (GI) niedrig hält. Die folgenden Lebensmittel sind bei der Louwen-Diät erlaubt:
- Obst und Gemüse: Obst und Gemüse sind wichtige Quellen für Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe und Antioxidantien. Empfohlen werden dabei möglichst frisches Obst und Gemüse in verschiedenen Farben und Sorten. Beispiele sind: Äpfel, Bananen, Beeren, Karotten, Brokkoli, Spinat und Paprika.
- Vollkornprodukte: Vollkornprodukte sind reich an Ballaststoffen und haben einen niedrigen GI. Empfohlen werden Vollkornbrot, -nudeln und -reis sowie Haferflocken, Quinoa und Bulgur.
- Fettarme Milchprodukte: Fettarme Milchprodukte sind eine gute Quelle für Kalzium, Proteine und Vitamine. Empfohlen werden Milch, Joghurt, Quark und Käse mit einem niedrigen Fettanteil.
- Fettarme Fleisch- und Fischsorten: Fettarme Fleisch- und Fischsorten liefern Proteine, Vitamine und Mineralstoffe. Empfohlen werden Hähnchen, Pute, Rind, Schweinefleisch, Lamm und fettarme Fischsorten wie Lachs, Makrele und Forelle.
- Hülsenfrüchte und Nüsse: Hülsenfrüchte und Nüsse sind reich an Proteinen, Ballaststoffen und ungesättigten Fettsäuren. Empfohlen werden Bohnen, Linsen, Erbsen, Walnüsse, Mandeln und Cashewnüsse.
- Öle und Fette: Empfohlen werden ungesättigte pflanzliche Öle wie Olivenöl, Rapsöl und Leinöl sowie Butter und Margarine mit einem niedrigen Fettanteil.
Hier siehst du alle erlaubten Lebensmittel der Louwen Diät in einer Tabelle:
Louwen-Diät Tabelle: Welche Lebensmittel sind nicht erlaubt?
Bei der Louwen-Diät sollten folgende Lebensmittel gemieden werden:
Zuckerhaltige Lebensmittel wie Süßigkeiten, Kuchen und Limonade
- Weißmehlprodukte wie Weißbrot, Kekse und Gebäck
- Fettreiche Milchprodukte wie Sahne und Vollmilch
- Fettreiche Fleisch- und Wurstwaren
- Frittierte und stark verarbeitete Lebensmittel
Hier siehst du alle nicht erlaubten Lebensmittel der Louwen Diät in einer Tabelle:
Lies jetzt mehr über erlaubte vs. verbotene Lebensmittel in der Louwen-Diät, speicher dir unsere Tabellen ab und koch unsere Louwen-freundlichen Rezepte nach!
Louwen-Diät ab wann?
Es wird empfohlen, 6-8 Wochen vor dem Entbindungstermin mit der Louwen Diät zu beginnen, da sie dazu beitragen kann, den Körper der werdenden Mutter auf eine natürliche Geburt vorzubereiten.
In den letzten Wochen der Schwangerschaft steigt die Produktion von Prostaglandinen, einem wichtigen Hormon, das die Geburt einleitet und reguliert. Da der Verzehr von Kohlenhydraten und Zucker den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt und Prostaglandin dadurch gehemmt warden kann, sollte in den letzten 6-8 Wochen vor der Geburt also darauf verzichtet warden.
Für wen ist die Louwen-Diät geeignet?
Generell ist die Louwen-Diät für alle gesunden Schwangeren geeignet. Es spielt dabei keine Rolle, wie alt du bist, oder ob es sich um deine erste Schwangerschaft oder deine zehnte Schwangerschaft handelt. Trotzdem ist es stets eine gute Idee, zunächst bei deinem Arzt oder deiner Hebamme Rat einzuholen.
Verzichten auf die Louwen-Diät sollten folgende Personen:
-
- Schwangere mit Diabetes Typ I und anderen Vorerkrankungen
- Schwangere mit Essstörungen
- Schwangere mit anderen Risikofaktoren in der Schwangerschaft
Louwen-Diät Erfahrungen – So ist es anderen Frauen ergangen
Du möchtest gern wissen, welche Erfahrungen andere werdende Mütter mit der Louwen-Diät gemacht haben? Oder du möchtest deine eigenen Louwen Diät Erfahrungen mit anderen wissbegierigen Frauen teilen? Super.
Teile deine Erfahrungen gern hier in den Kommentaren, ganz unten auf dieser Seite. Es gibt außerdem mindestens eine Facebook-Gruppe, die sich intensiv mit der Louwen Diät, den Erfahrungen dazu und sogar Rezepten beschäftigt.
Gerne teile ich dir meine eigenen Erfahrungen mit der Louwen Diät mit: Ich habe absolut positive Erfahrungen gemacht. Bei meinem ersten Kind hatte ich noch nie etwas von der Louwen Diät gehört. Die Geburt war ziemlich schmerzhaft. In meiner zweiten Schwangerschaft habe ich dann von der Louwen-Diät gehört und diese auch fast perfekt durchgezogen. Meine Tochter wurde tatsächlich am errechneten Geburtstermin geboren und es ging auch deutlich schneller als beim ersten Mal. Die Schmerzen waren zwar nicht ganz weg, aber auf jeden Fall erträglicher.
Fazit Louwen-Diät – Bleib entspannt, Mama!
Bringt die Louwen-Diät nun was oder bringt sie nichts? Da es bisher leider keine wissenschaftlichen Studien gibt, die sich speziell mit der Louwen-Diät befassen, kann diese Frage nicht zu hundert Prozent bentwortet werden. Es existieren allerdings mehrere Studien, die sich mit dem Einfluss von Kohlenhydraten und Zucker auf Schwangerschaft und Geburt beschäftigen, sowie Tausende von positiven Geburtsberichten von Frauen, die die Louwen-Diät ausprobiert haben. Ob du die Louwen-Diät also für dich ausprobieren möchtest, ist allein deine Entscheidung. Schaden kann es auf jeden Fall nicht!
Wichtig ist, dass du während der Louwen-Diät stets so entspannt bleibst. Stress dich nicht unnötig. Wenn du mal Lust auf etwas Süßes hast, iss eben ein kleines Stück Schokolade. Empfehlenswert sind auch Datteln, die übrigens super in die Ernährungsweise der Louwen-Diät passen. Wir wünschen dir alles Gute und eine schnelle, schmerzlose Geburt!
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FAQ
In der Louwen-Diät solltest du möglichst auf Lebensmittel, die Kohlenhydrate und Zucker enthalten, verzichten. Hier einige Lebensmittel, die erlaubt sind: Mageres Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte, Eier, Nüsse, Gemüse mit niedrigem Kohlenhydratgehalt (z.B. Brokkoli, Spinat, Paprika), Beeren. Auch Datteln sind erlaubt.
Es reicht, wenn du 6-8 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin mit der Louwen-Diät beginnst.
Erlaubt sind Obstsorten, die einen eher niedrigen Zuckergehalt haben. Dazu gehören zum Beispiel Beeren, Datteln, Zitrusfrüchte, Kiwis, Aprikosen und Äpfel.
Die meisten Süßigkeiten und Desserts enthalten leider viel Zucker, weswegen sie für die Louwen-Diät ungeeignet sind. Vollkornkekse und Datteln sind hingegen erlaubt. Wenn es dir schwer fällt, auf Süßigkeiten zu verzichten, kannst du ruhig hin und wieder ein Stück Schokolade (oder die Süßigkeit deiner Wahl) verzehren.