Die Erziehung von Kleinkindern kann eine große Herausforderung sein, insbesondere wenn es um ihr Verhalten geht. Es kann sehr besorgniserregend sein, wenn Kleinkinder plötzlich andere Kinder oder Erwachsene (selbst dich als Mutter!) hauen. Leider ist das ganz normal und gehört zur Entwicklung deines Kindes dazu.
Als Mutter kann es schwer sein, damit umzugehen und zu verstehen, warum dein Kind dieses Verhalten zeigt. Ganz besonders überraschend ist es, wenn das Hauen von einem Tag auf den anderen startet und ziemlich oft passiert.
In diesem Artikel werden wir uns 11 Gründe ansehen, warum Kleinkinder hauen und was du als Mutter tun kannst, um dieses Verhalten zu reduzieren oder ganz zu vermeiden.
Wir hoffen, dass diese Informationen dir helfen werden, besser zu verstehen, was hinter diesem Verhalten steckt, und wie du deinem Kind helfen kannst, seine Emotionen auf gesunde Weise auszudrücken.
11 Gründe, warum Kleinkinder hauen
Zwischen dem zweiten und dritten Geburtstag erreichen Kinder einen wichtigen Meilenstein in ihrer Entwicklung: Sie beginnen bewusst, sich als eigenständige Individuen zu begreifen und ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu artikulieren. Ein Teil dieses Prozesses kann sein, dass Kleinkinder erstmals bewusst andere Menschen hauen oder aggressives Verhalten zeigen.
Häufig tritt dieses Verhalten auf, wenn das Kind seinen Willen nicht bekommt und sich in einem inneren Konflikt befindet. In einer solchen Situation können wir als Erwachsene normalerweise erst einmal durchatmen und versuchen, die Situation zu entschärfen.
Kleinkinder jedoch können ihre eigenen Emotionen noch nicht ausreichend kontrollieren und reagieren oft körperlich auf ihre Frustration. Wenn Dein Kind also in solchen Situationen zum Hauen neigt, ist das ein normaler Teil seiner Entwicklung. Als Eltern ist es wichtig, ihm dabei zu helfen, seine Emotionen auf gesunde Weise auszudrücken und alternative Verhaltensweisen zu erlernen.
Hier 11 der häufigsten Gründe, warum Kleinkinder hauen:
- Frustration: Kleinkinder können noch nicht gut kommunizieren und ausdrücken, was sie wollen oder brauchen. Wenn sie frustriert sind, kann es vorkommen, dass sie aus Verärgerung zuschlagen.
- Wut: Manchmal können Kleinkinder wütend werden, wenn sie etwas nicht bekommen oder wenn sie sich in einer Situation unwohl fühlen. In solchen Fällen können sie impulsiv handeln und hauen.
- Aufmerksamkeit: Kleinkinder möchten oft im Mittelpunkt stehen und Aufmerksamkeit bekommen. Wenn sie merken, dass sie durch Hauen oder andere aggressive Verhaltensweisen die Aufmerksamkeit ihrer Eltern oder Betreuer erhalten, können sie dazu tendieren.
- Nachahmung: Wenn Kleinkinder beobachten, wie andere Kinder oder Erwachsene hauen oder sich auf aggressive Weise verhalten, können sie versuchen, dieses Verhalten nachzuahmen.
- Überreizung: Kleinkinder können manchmal überreizt sein und nicht wissen, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen sollen. In solchen Fällen können sie hauen, um ihre Emotionen auszudrücken.
- Empathiemangel: Kleinkinder haben noch nicht die Fähigkeit, die Perspektive anderer zu verstehen oder Empathie zu empfinden. Wenn sie andere Kinder hauen, verstehen sie möglicherweise nicht, wie das Opfer sich fühlt.
- Impulskontrolle: Kleinkinder haben noch nicht gelernt, ihre Impulse zu kontrollieren. Wenn sie das Bedürfnis haben, zu hauen, können sie dies einfach tun, ohne darüber nachzudenken, wie es andere beeinflussen könnte.
- Veränderungen im Leben: Kleinkinder können durch Veränderungen in ihrem Leben, wie z.B. den Beginn einer neuen Kinderbetreuung oder den Umzug in ein neues Zuhause, gestresst sein und sich unsicher fühlen. In solchen Fällen können sie dazu neigen, auf aggressive Weise zu reagieren.
- Mangelnde Schlafqualität: Wenn Kleinkinder nicht genug Schlaf bekommen oder unregelmäßige Schlafzeiten haben, kann dies dazu führen, dass sie müde und reizbar sind. In solchen Fällen können sie schneller frustriert sein und dazu neigen, aggressiv zu werden.
- Erziehung: Die Erziehung und das Verhalten der Eltern oder Betreuer können auch einen Einfluss auf das Verhalten von Kleinkindern haben. Wenn sie beispielsweise sehen, dass ihre Eltern auf eine aggressive Weise miteinander umgehen, können sie das als normales Verhalten betrachten und es imitieren.
- Überforderung: Wenn Kleinkinder überfordert sind, sei es durch zu viele Reize, zu viele Erwartungen oder zu viel Druck, können sie sich hilflos und frustriert fühlen. In solchen Situationen können sie aggressives Verhalten zeigen, wie z.B. hauen, um ihre Überforderung auszudrücken.
Wenn Kleinkinder hauen – Was du dagegen tun kannst
Zunächst ist es wichtig, es nicht persönlich zu nehmen, wenn dein Kleinkind dich haut. Erinnere dich daran, dass du der Erwachsene bist und dein Kind dich braucht, um eine gesunde Impulskontrolle zu entwickeln.
Hier 7 wichtigste Tipps, wie du am besten mit dem Hauen deines Kindes umgehst und diesem Verhalten entgegen wirkst:
- Bleibe ruhig: Wenn dein Kind aggressives Verhalten zeigt, ist es wichtig, dass du ruhig bleibst und nicht selbst wütend wirst. Das gibt deinem Kind Sicherheit und hilft ihm, sich wieder zu beruhigen.
- Benenne die Emotionen: Hilf deinem Kind dabei, seine eigenen Emotionen zu benennen und zu verstehen. Erkläre ihm, dass es normal ist, manchmal wütend oder frustriert zu sein, und zeige ihm, wie es seine Gefühle auf eine positive Weise ausdrücken kann.
- Setze klare Grenzen: Dein Kind muss verstehen, dass aggressives Verhalten nicht akzeptabel ist. Setze klare Grenzen und zeige ihm alternative Verhaltensweisen auf, die es in solchen Situationen anwenden kann.
- Lobe gutes Verhalten: Wenn dein Kind eine Situation ohne aggressives Verhalten gemeistert hat, lobe es dafür und zeige ihm, dass du stolz auf es bist.
- Sei konsequent: Es ist wichtig, dass du konsequent bleibst und deine Regeln und Grenzen immer wieder deutlich machst. Das gibt deinem Kind Sicherheit und hilft ihm, zu verstehen, was von ihm erwartet wird.
- Biete Alternativen: Zeige deinem Kind, welche Alternativen es hat, um seine Emotionen auszudrücken. Dazu können beispielsweise das Klopfen auf ein Kissen, das Stampfen auf den Boden oder das Atmen in einer Papiertüte gehören.
- Sei ein Vorbild: Kinder lernen durch Nachahmung. Wenn du als Elternteil selbst aggressives Verhalten zeigst, wird dein Kind das auch tun. Sei also ein gutes Vorbild und zeige deinem Kind, wie man seine Emotionen auf eine positive Weise ausdrücken kann.
Warum Kleinkinder hauen – Wann hört das Hauen auf?
In der Regel ist diese aggressive Phase bei Kleinkindern von kurzer Dauer und das Hauen hört irgendwann von alleine auf. Allerdings gibt es auch Fälle, in denen das aggressive Verhalten über mehrere Monate anhält und das Hauen nicht von alleine aufhört, obwohl Eltern sich korrekt verhalten. In solchen Fällen ist es wichtig, darüber nachzudenken, ob es etwas gibt, was Deinem Kind Sorgen oder Ängste bereitet und warum es immer noch aggressives Verhalten zeigt.
Wenn Du und Dein Partner nicht weiter wissen, kann die Hilfe eines Psychologen in Anspruch genommen werden oder Du kannst zunächst Deinen Kinderarzt kontaktieren. Außerdem kann die Dauer und Intensität der aggressiven Phase von Kind zu Kind unterschiedlich sein, je nach Temperament und Umfeld, sowie auch davon abhängen, wie das Thema Aggressivität in der Familie gehandhabt wird.
Hab Geduld – In den meisten Fällen geht diese Phase schnell vorbei. Sei stets konsequent, aber einfühlsam. Wir wünschen dir viel Glück!